Fahrzeugstammdatenblatt

Fahrzeug: Dampflokomotive 93.1434
Eigentümer MLV
Baujahr: 1928
Hersteller: Wiener Neustadt (vorm. Sigl)
Fabriksnummer: 5821
Bauart: Zweizylinder Heißdampfmaschine
Achsfolge: 1'D1'
Zylinderdurchmesser: 450 mm
Kolbenhub: 570 mm
Kuppelraddurchmesser: 1140 mm
Laufraddurchmesser: 870 mm
Ganzer Radstand: 8430 mm
Kesseldruck: 14 bar
Lichte Rohrlänge: 4500 mm
Anzahl Siederohre: 109
Anzahl Rauchrohre: 18
Feuerbüchsheizfläche: 9,6 m2
Siederohrheizfläche: 71,0 m2
Überhitzerheizfläche: 30 m2
Rostfläche: 2,0 m2
Fahrzeuglänge: 11960 mm
Dienstgewicht: 66 t
Leistung: 700 PS (517 kW)
zul. Höchtgeschwindigkeit: 60 km/h
Wasservorrat: 10 m3
Kohlevorrat: 3 t
Geschichte und Verwendung: In den 20iger Jahren wurde der Ruf nach einer kräftigen Lokomotive mit möglichst niedriger Achslast speziell für den Einsatz auf den zahlreichen Nebenbahnen immer lauter. Die Österreichischen Bundesbahnen bestellten im Jahr 1926 100 Stück dieser Lokomotive mit 4 gekuppelten Achsen, sowie einer Vorlauf- und einer Nachlaufachse, weiter Bestellungen erfolgten später.
Als Heißdampf-Zwilling mit Lentz Ventilsteuerung und einer Leistung von rd. 800 PS war die Lokomotive technisch auf dem neuesten Stand, mit einer Achslast von nur 11 Tonnen war sie für den Betrieb auf Nebenbahnen auch hervorragend geeignet. Auf Grund der zul. Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h der Reihe 378 - später Reihe 93 - brachte der Einsatz bei den Nebenbahnen erhebliche Fahrzeitverkürzungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Zuglasten. Insgesamt wurden von den österr. Bundesbahnen 167 Loks in Betrieb genommen, nach dem 2. Weltkrieg verblieben noch 128 Stk. bei den ÖBB. Die Loks waren zum Teil bis zum Ende der Dampflokära 1976 auf den Nebenbahnen und im Verschub im Einsatz.
Unsere Lokomotive ... ... wurde als 378.134 mit der Fabriksnummer 5821 von der Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik, vormals G. Sigl in Wiener Neustadt ausgeliefert. Die Abnahmefahrt erfolgte am 30.10.1928 auf der Strecke Wr. Neustadt – Neunkirchen. In den 30er Jahren war die Lok in Mistelbach stationiert, später dann in Bruck an der Leitha. Die Lok verblieb bis 7.10.1955 in Bruck/Leitha und wurde anschließend der Zugförderung Sigmundsherberg zugeteilt.
Umfangreichere Ausbesserungen wurden meist in der Hauptwerkstätte Floridsdorf durchgeführt. Im Herbst 1968 wurde an der Lok nochmals eine Hauptausbesserung in Knittelfeld durchgeführt. Die letzten Jahre des Dampfbetriebes war die Lok wechselnd der Zugförderungsstelle Mistelbach, Wien Ost, wieder Mistelbach und zuletzt Gmünd zugeteilt. Die Lokomotive wurde nach Ende der Dampflokära nach Salzburg überstellt und dort vor der ÖBB Werkstätte Gnigl als Denkmal aufgestellt. Unser Verein konnte die Lok im Jahr 2002 quasi in einer Rückholaktion, sie hat schließlich den allerletzten regulären Dampfzug von Martinsberg nach Schwarzenau gezogen, wieder zurück ins Waldviertel bringen.
voraussichtliche Wiederinbetriebnahme: noch nicht absehbar